Umgang mit Gefühlen
Was für ein Gefühls-Typ bist du? Kann man dir sofort ablesen, was du empfindest oder bist du eher verschlossen? Mit Gefühlen ist es kompliziert und was sie auslösen, ist so unterschiedlich. Da gibt es Liebe und Hass, aber auch Wut, Trauer oder Vorfreude. Wenn wir etwas Intensives erleben, das wir nicht zuordnen können, dann entstehen ganz plötzlich Gefühle und wir wissen manchmal gar nicht, welche es sind.
Stell dir vor, du wohnst mit zwei anderen in einer Wohngemeinschaft. Ihr verbringt die meiste Zeit zu dritt und seid gut befreundet. Auf einmal teilen dir die beiden anderen mit, dass sie seit vier Wochen ein Paar sind. Du bist völlig platt, weil du nichts geahnt hast. Du befindest dich jetzt vielleicht in einem Dschungel aus Gefühlen. Freust du dich für die Zwei oder bist du enttäuscht, wütend oder neidisch? Trauerst du um die gemeinsame Zeit?
Das Beste, was du jetzt tun kannst, ist erst einmal wahrnehmen, was grade passiert, ohne sofort zu reagieren. Du musst dem Liebespaar nicht auf der Stelle gratulieren, solltest aber auch deiner Enttäuschung oder Wut nicht sofort Luft machen. Du hast das Anrecht darauf, dich erst mal zurückzuziehen, deine Gefühle zu erkennen, sie zuzuordnen. In einem Impuls könnte es sonst sein, dass du etwas sagst, was du nicht mehr zurücknehmen kannst und was für immer in der Welt ist.
Oder denk mal an den Sport. Wie schnell liegen hier die Nerven blank! Wenn die Schiedsrichterin oder der Schiedsrichter ungerecht entschieden hat, musst du mit dem Urteil umgehen, auch wenn es wehtut. Da nützt auch kein Protest. Das macht es nur schlimmer und kann sogar zu Gewalt führen.
Es ist gut, wenn du dir Gefühle zutraust. Aber es ist auch wichtig, nicht jedem Impuls zu folgen und seine negativen Gefühle unter Kontrolle zu halten.